Das Schicksal der Menschheit liegt in euren Händen


Schon seit tausend Jahren tobt der unerbitterliche Kampf zwischen den Menschen und den Maschinen. Durch Einsatz von Atom und Antimateriewaffen erlitt die Menschheit grosse Verluste. Sie sind nur noch wenige Millionen. Alle leben Sie in Midgard, der letzten Siedlung. Euer Platz in diesem Ganzen, ist an der Seite von Baldur, einem Cybergott, mit dem ihr an vorderster Front gegen die brutalen Maschinen kämpft.

Dies ist die Geschichte von Too Human. Entwickler ist Silicon Knights, die nach eigenen Angaben nun mehr als zehn Jahre an diesem Spiel arbeiteten, oder besser gesagt an den drei Spielen, da Too Human eine Trilogie wird. Wie gut das Spiel aber wirklich ist und ob sich diese enorm lange Entwicklungszeit auszahlt, soll in diesem Review geklärt werden.

Wie oben schon erwähnt, spielt ihr Baldur, einen Cybergott, der die letzten verbleibenden Menschen, vor den immer mächtiger werdenden Maschinen beschütz. Und schon am Anfang des Spieles werdet ihr mitten in eine Schlacht geworfen, in dem eisigen Gebirge, weit weg von den schützenden Mauern  Midgards, gewillt eine mysteriöse Maschine zu finden und zu vernichten, welche Angst und Schrecken unter den verbleibenden Menschen verbreitet.

Schon hier, im ersten Level, seht ihr, dass Too Human Nonstop-Action bietet. Doch ihr lässt nicht nur eure Klinge kreisen, sondern ihr werdet sicherlich auch viel Zeit mit dem Ausrüsten eures Charakters verbringen. Denn euch stehen unzählige Waffen und Rüstungen zur Verfügung. Too Human ist durch und durch ein richtiges Rollenspiel mit hohem Suchtfaktor.


Gameplay:

In Sachen Gameplay ist Too Human ganz anders als all die anderen Spiele. Der wohl markanteste Unterschied ist die Steuerung im Kampf. Möchtet ihr einen Gegner angreifen, so würdet ihr normalerweise zu ihm laufen und ihn mit einem Tastenkombo zur Strecke bringen.

Doch in Too Human gibt es solche Tasten- kombinationen nicht, und zum Gegner laufen könnt ihr euch auch sparen. Alle Angriffe wurden auf euren rechten Stick gelegt. Seht ihr nun einen Gegner, so genügt es, einfach den Stick in seine Richtung zu drücken. Anschliessend macht Baldur automatisch einen Slide zum Gegner und erledigt ihn sogleich.

Es mag sich zwar innovativ anhören, doch es ist verbunden mit einer grossen Umgewöhnung. Dadurch, dass der Angriff auf dem rechten Stick ist, könnt ihr diesen nicht mehr benutzen um die Kamera zu steuern. Es gibt nur eine Lösung. Ihr müsst der automatischen Kamera vertrauen, die sich aber nicht immer am besten Ort befindet, welches sehr nervig ist. Doch lassen wir nun mal diese Stick-Sache, man gewöhnt sich früher oder später an die Kamera und das Angreifen.

In jedem Rollenspiel, kann man am Anfang aussuchen, was man Spielen möchte, seinen Charakterklasse auswählen. So auch im Too Human. Zur Auswahl stehen der Commander, spezialisiert auf Schusswaffen und Fernkampf, der Defender, das genaue Gegenteil, sprich Nahkampf mit Schild und Schwert, sowie der Bio-Ingenieur, mit enormen Zauberfähigkeiten, Berserker mit unglaublichen Nahkampf-Skills, sowie der Champion, der Alleskönner.

Jede Klasse kann man mit den Standardwaffen, Pistolen und Schwertern ausrüsten, und zusätzlich mit den speziellen, auf die Klasse zugeschnittenen Waffen. Beim Defender wären das zum Beispiel die Schilde, die nur er verwenden kann. Doch abgesehen von diesen speziellen Waffen, die ab und zu auftauchen, unterscheiden sich die Klassen nicht all zu gross voneinander, was vielleicht ein kleiner Minuspunkt ist.

Das restliche Gameplay ist schnell erklärt. Die Levels sind immer in grosse Bereiche eingeteilt, die dann mit Gegnern gefüllt sind. Eure Aufgabe ist es, alle zu erledigen und dann weiter zu gehen, so einfach. Und solltet ihr in einem Kampfe sterben, so kommt eine Walküre dahergeflogen, um euch in die Welt jenseits zu bringen. Doch da ihr ein unsterblicher Cybergott seid, kehr ihr kurz danach wieder aufs Spielfeld zurück.


Grafik:

Der grafische Auftritt von Too Human könnte sicherlich besser sein, als das was vorhanden ist. Doch gehen wir von Punkt zu Punkte. Was wirklich gut gemacht ist, sind die Gesichter der Charakteren, insbesondere das von Baldur. Sie alle wirken wirklich überzeugend und haben sehr viele Details, die die Charakteren ein bisschen mehr lebendig wirken lassen. Jedoch ist der Rest, der Körper, nicht mehr so detailgetreu wie ihr Gesicht. Besonders bei den verschiedenen Rüstungen von Baldur fällt dies auf.

Ein weiterer Punkt ist die Umgebung. Leider ist diese manchmal ziemlich grob dargestellt und enthält viele Kanten und keine fliessenden Übergänge der Texturen. Doch was man positiv anmerken muss, ist das Design der ganzen Levels und der Umgebungen. Dies ist schlicht und einfach Umwerfend und den nordischen Sagen getreu. Angefangen beim Design der einzelnen Levels, bis hin zu den heiligen Hallen der Cybergötter und dein unzähligen Rüstungen, Schwerter, Hämmer etc., umwerfend.


Sound:

In einem solch epischen Game wie Too Human, darf natürlich der richtige Sound auf gar keinen Fall fehlen, was er natürlich auch nicht tut. Die musikalische Untermalung ist einfach grandios und verleiht dem Spiel einen sehr einzigartigen Charakter. Die epischen Stücke bewirken, dass die Welten noch mächtiger und die Charakteren noch stärker wirken, als das sie es ohne hin schon tun.

Doch nicht nur die musikalischen Kompositionen sind lobenswert. Auch die Synchronisation hat ein dickes Lob verdient. Da haben die Entwickler wirklich gute Arbeit geleistet. Es ist einfach umwerfend, wie echt die Charakter mit ihrer Stimme wirken und welche Emotionen dadurch ausgedrückt werden können. Dies kommt vor allem in den unzähligen Zwischensequenzen sehr gut zur Geltung.


Multiplayer:

Der Multiplayer von Too Human besteht aus einem Koop-Modus, indem man sich einen Freund schnappen kann um dann zu zweit die epische Geschichte von Too Human bestreitet. Da ihr hier nun zu zweit sind, kommen demnach auch mehr und vor allem stärkere Gegner um euch das Leben schwer zu machen.

Dank so vielen Gegnern, werdet ihr natürlich auch schneller Levels rauf gehen, jedoch müsst ihr die Items mit eurem Freund teilen. Doch absehen davon ist der Multiplayer recht spassig. Man hätte vielleicht noch überlegen können, sich nicht nur auf zwei Spieler zu beschränken, sodass man zum Beispiel zu viert die Levels bestreiten kann.


Fazit:

Too Human kann man als eines der kompliziertesten oder der einfachsten Spiele sehen. Man kann einfach durch die Levels laufen ohne sich viel um seinen Charakter zu kümmer, oder man kann Stunden mit dem Studieren und dem Ausrüsten seiner Charakters verbringe. Dies macht Too Human ein Spiel für Jedermann, der Interesse an actionreichen Spielen, nordischen Mythen und Rollenspiele allgemein hat.

Und trotz seiner gewöhnungsbedürftigen Steuerung, ist Too Human ein Spiel das grossen Spass machen kann und keine Langeweile aufkommen lässt, obwohl es hier und da ein paar Mängel hat. Doch hoffentlich werden diese in den zwei folgenden Teile verbessert, sodass Too Human eine wirklich gute Trilogie wird.