
The End of Mythology
Das dies jährige Weihnachtsgeschäft der Spiele wurde schon früh eingeläutet. Schon seit Wochen folgt Releas auf Releas von wirklich genialen Spielen. Man kann sich sehr leicht in dieser Flut verirren und den Überblick verlieren. Doch vor allem neue Titel, welche noch keinen ruhmreichen Vorgänger haben, bzw. keine Fortsetzung sind, haben es nun sehr schwer, sich im gegenwärtigen Markt, zu behaupten und gegen Titel wie Gears of War 2, Fallout 3 oder Far Cry 2 anzukommen, welche im Moment alle Verkaufscharts dominieren. Eines das Potenzial hat zum Untergehen ist Legendary.
Wie es der Namen schon sagt, geht es hier um griechische Legenden und Mythen. Was kennt sicherlich jeder aus dieser Mythologie? Genau, die mystische Box der Pandora. Ein Geschenk von Zeus, das jedoch allen zum Verhängnis wurde und das alte Griechenland in eine Periode der Zerstörung und des Unheils katapultierte. Lange galt dieses Artefakt nur als Legende. Doch auf einer Expedition wurde sie entdeckt und ans Tageslicht gebracht. Und wie schon vor tausenden vor Jahren, können sich die Menschen nicht zurückhalten und verspüren einen Drang, in die Box zu schauen.
Ihr schlüpft nun in die Haut von Deckard, einem auf den ersten Blick eher schmächtigen und unbedeutenden Typen, der damit beauftragt wurde, die Box der Pandora zu finden, zu öffnen und damit allen eine „Überraschung“ zu machen. Doch wie schon Pandora zuvor, so ist es auch dies Mal eine Tat die man schon in der nächsten Sekunde wieder bereut. Nach dem auffinden verwendet ihr eure Hand als Schlüssel um die Box zu öffnen. Durchstochen und malträtiert könnt ihr eure Hand aber wieder von der Box losreissen, doch es ist zu spät.
Sie hat sich geöffnet, und sofort wird ein mächtiger Stahl entfesselt und überschwemmt die ganze Welt mit Kreaturen, die bis anhin nur in den Legenden alter Zeiten vorkamen. Hier übernehmt ihr nun das Ruder und geht in den Kampf gegen allerlei mystischen Kontrahenten. Was sich nach einem spannenden Game anhört, wird von Mission zu Mission ein immer monotoneres und langweiliges Spiel, das sich immer in den gleichen Locations abspielt und einfach zu oberflächlich ist. Doch bildet euch selbst eine Meinung, viel Spass mit dem Review zu Legendary.
Gameplay
Legendary ist ein Ego-Shooter indem ihr wirklich nur schiessen könnt. Mal abgesehen von der Funktion mit der ihr euch selbst heilen könnt, bietet Legendary euch nichts Spezielles. Das einzige was ihr machen müsst, ist, einfach alles was ihr seht, abzuschiessen. Es gibt keine speziellen Rätsel, Fähigkeiten und der Gleichen. Alles was ihr braucht ist eure Waffe mit der ihr stupide auf alles schiesst was sich bewegt.
Dies wäre das ganze Gameplay zusammengefasst. Doch halt, es gibt noch andere Funktionen. Steht ihr vor einer geschlossenen Türe, so müsst ihr das elektronische Schloss aufbrechen und sekundenlang den gleichen Knopf drücken, bis sie endlich aufgeht. Jetzt mal im Ernst, das kann doch nicht alles sein. Für ein Spiel das man heute rausgeben möchte, muss man schon was dazupacken, denn Shooter mit dem Umfang von Legendary gibt es schon Jahren. Da helfen auch die genialsten Ungeheuer als Gegner nicht.
Grafik
Beim Start des Spiels werdet ihr schon sehen, dass sich die Entwickler Hilfe von Epic’s Unreal Engine annahmen. Und wem die Unreal Engine bekannt, der kennt auch Werke zu der Sie in der Lage ist zu erschaffen. Grosse Titel wie Gears of War 2 oder Unreal Tournament 3 bauen auf dieser Engine auf. Doch mit keinem dieser Titel mag sich Legendary Messen. Trotz eines Programmes mit solch Möglichkeiten, sieht Legendary im besten Falle mittelmässig aus, kann jedoch mit aktuellen Shooter in keiner Weise mithalten.
Das Beste sind noch die gelungenen Animationen der Gegner, ihrem Klettern an den Wänden und ihrer Bewegungen. Doch das ist auch schon das einzige, von dem sich der Spieler beeindruckt fühlt. Während vor allem in die Kreaturen der Box viel Arbeit investiert wurde, fallen die Charakteren eher schwach, schon fast schlecht aus. Bilder in den Erzählungen gleichen in keiner Weise den Polygon-Menschen in dem Spiel, die nebst schlechten Texturen über keinerlei Mimik verfügen und in den Zwischensequenzen schlechte Witze reissen.
Nicht ganz so schlecht ist eure Spielwelt, in der ihr euch allen möglichen Kreaturen in den Weg stellt. Von zerstörten Städten bis hin zu abgelegenen Walddörfchen reicht das Spektrum. Jedoch haben die Entwickler auch hier wieder ziemlich vieles falsch gemacht. In den ersten drei Missionen z. B. Spielt man in New York, eine Weltmetropole, die sich sogar im Cover des Games wiederfindet. Doch anstatt man auf den Strassen, offenen Plätzen oder auf Wolkenkratzern gegen seine Feinde in den Kampf zieht, wird man immer in die Kanalisation und die U-Bahn verfrachtet. In engen Räumen, Korridoren und unterirdischen Anlagen bahnt ihr euch so euren Weg, während eure Freunde an der Oberfläche ihren Spass haben.
Sound
Auch hier herrscht die Kargheit, wie wir sie schon im Gameplay angetroffen haben. Nebst einem fast stummen Protagonisten, der von krächzenden Monstern umgeben ist und Unterstützung von schlecht synchronisierten Kameraden erhalt ist fast nichts mehr anzutreffen. Ausser die leise Untermalung in den Menüs und den Diashows, welche eine billige Version der Zwischensequenzen sind, herrscht absolute stille. Da erscheint einem das Rasseln der Waffen noch dämlicher als es ohnehin schon ist.
Auch hier trifft man nichts an, was Legendary von andern Spielen abheben lässt. Es wurde wirklich nur das Minimum in dieses Projekt gesteckt. Darum fällt das Endergebnis auch so auf, wie es muss. Auf ganzer Linie enttäuscht Legendary und ist ein audio- und visueller Schuss ins Leere.
Multiplayer
Auch der kann am Eindruck den man vom Spiel nach den ersten Minuten hat, nicht wieder wett machen. Seit ihr mal so glücklich, dass ihr ein Spiel gefunden habt dem ihr beitreten könnt, denn es spielen sehr, sehr wenige, so müsst ihr nur noch das Beitreten überleben, bei dem er euch trotzdem oft wieder rausschmeisst. Schuld daran ist, dass sich alle Leute mit dem Multiplayer von Gears 2 und COD 5 verweilen und einem Spiel wie Legendary, zu Recht, keine Aufmerksamkeit schenken.
Auch hier zeigen sich die gleichen Schwächen wie in der Kampagne. Headshots zählen manchmal nicht, gehen ins Leere und es kommt einem vor dass manche Spieler einen unbegrenzten Vorrat an Lebensenergie haben. So haben die meisten schon nach der ersten Partie die Nase voll und widmen sich andern, bessren Spiele, die es im Moment zu Haufen gibt.

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