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NFS:U | | 04.12.2004 18:55 - Endi ![](/img/picturecache/160116.gif) |
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Originally posted by Covenant:
Aloha,
hier mal ein kleiner Versuch meine subjektiven Erfahrungen mit den NFSU2 Setup naeher darzustellen. Dazu gleich vorneweg: die Daten des Pruefstandes bitte komplett ignorieren (die sagen naemlich _nichts_ ueber die tatsaechliche Geschwindigkeit/Fahrbarkeit des Autos aus) und zudem jegliches Wissen ueber Autotechnik und Setups vergessen. NFSU2 ist anders und man sollte alles direkt beim testen ausprobieren, bevor man die Ansaetze hier als 'unsinnig' verwirrt.
Im uebrigen kann man die Stimme aus dem off durchaus ausreden lassen, ist erstaunlich viel Wahrheit in den Worten.
Mein Hauptaugenmerk liegt dabei auf Circuits/Sprint/Url/Streetx rennen, ueber Drifts und Drags gibts am Ende noch ein paar Ideen.
Ich bin auch nicht auf einzelne Autos eingegangen, gibts vielleicht in einer Ueberarbeitung mal, auch hier gilt: die Werte beim Pruefstand und die gruenen Balken sagen _nichts_ darueber aus, wie schnell das Auto wirklich ist und wie gut es um Ecken kommt etc. Einfach ausprobieren ist angesagt.
Soll erstmal als Grundlage fuer Diskussionen dienen.
Fangen wir beim leichten Teil an:
Leistung optimieren Betrifft die Punkte Ecu und Turbo. Zur Funktionsweise: ECU steuert die Menge an Sprit, die ein Motor bei bestimmten Drehzahlen bekommt, Turbo bedeutet nix anderes, als dass der Motor mehr Frischluft (komprimiert) erhaelt, und dadurch mehr Leistung entwickelt. Was wird angezeigt? Auf der x-Achse (also die unten quer) stehen die Umdrehungen pro Minute des Motors, die Balken darueber ist die Menge an Sprit/Luft die der Motor in diesem Drehzahlbereich bekommt.
Wie sollte die ideale Verteilung der Balken sein? Dazu die erste Frage: in welchem Drehzahlbereich ist unser Motor denn im Normalfall. Vermutlich immer in der oberen Haelfte, wenn nicht gar obere Drittel. Anfahren muss man nur einmal, und sonst faellt man auch nur selten in den ersten Gang, stehen bleiben wird man im Normalfall nie. Also einfach mal ein paar Runden drehen und merken welches die Minimaldrehzahl ist. Alles darunter interessiert uns nicht. Voellig egal ob der Motor bei 2000 Umdrehungen nun einen Turboeffekt hat, oder nicht, wenn wir eh immer ueber 6000 Touren fahren
Empfehlung -> Sowohl Turbo als auch Ecu so einstellen, das sie im oberen Drittel alle Balken voll haben, auch wenn dann im Drehzahlkeller kaum Leistung da ist, steigt die Leistung bei hohen Drehzahlen und somit im genutzten Drehzahlbereich mehr Kraft/Beschleunigung
Getriebe Der naechsteinfachere Punkt. Hier geht es darum, die Drehzahlen des Motors in die richtigen Reifendrehzahl umzusetzen Grundlegend sollte man darauf achten, dass die Gaenge gleichmaessig abgestuft sind (also nicht eine 'Spanne' sehr kurz, dafuer die naechste sehr lang ist). Zudem entwickeln fast alle Motoren die hoechste Leistung im sehr hohen Drehzahlbereich (siehe auch Ecu/Turbo). Also sollte man versuchen in den Geschwindigkeitsbereich in dem man sich viel aufhaelt, auch immer die hohen und damit optimalen Drehzahlen zu erreichen.
Fangen wir mit dem einfachen Fall Street-X an. Extrem kurze Gerade, enge Kurven kaum Geschwindigkeiten deutlich ueber 220, aber bei guter Fahrweise auch selten unter 70. D.h. wir brauchen ein extrem kurzes, dafuer aber 'knackiges' Getriebe. Dazu stellt man zuerst die Gesamtuebersetzung voll Richtung Beschleunigung (der unterste Schieberegler). Zusaetzlich kann man jetzt noch Gang 4-6 verkuerzen (auch so wird man selten in den 6ten Gang schalten). Erster und 2ter gang hingegen koennen schon zu kurz sein, entweder geringfuegig laenger machen, oder so lassen. Resultat: -> sehr hohe Beschleunigung, sehr enges Getriebe, immer die optimalen Drehzahlen. Topspeed ist uns egal, da kommen wir nie hin, bzw ist die naechste Wand da im Weg.
Rundkurs/Sprint/Url Auch hier empfehle ich erstmal die Gesamtuebersetzung Richtung Beschleunigung zu stellen. Die meisten Autos haben dann einen Topspeed von knapp ueber 300, vllt. 310. Das klingt nicht viel, aber es gibt nicht allzuviele Strecken, auf denen man diesen Topspeed wirklich laengere Zeit faehrt. Wer viel mit Nos arbeitet und gerne Outer Ring faehrt, muss hier den 6ten Gang laenger machen, bzw die Gesamtuebersetzung eher in Richtung maximale Geschwindigkeit verstellen. Allgemein gilt aber: wenn man _nie_ den 6ten Gang ausfaehrt, ist er zu lang. Die unteren Gaenge kann man erstmal auf Standardeinstellung lassen. Je nach Kurs aber auch 1ten und 2ten etwas laenger machen (man wird selten deutlich unter 100km/h fallen).
Empfehlung Je nach Kurs eher das Getriebe 'laenger' machen (hoehere Uebersetzungen) falls man den 6ten Gang beim Fahren zu oft an die Grenze getrieben hat, falls nicht, das Getriebe kuerzer machen, um mehr Beschleunigung zu erhalten. Ganz allgemein ist ein kurzes Getriebe auf den meisten NFSU2 Strecken sinnvoll, bzw gibt es nur wenige Stelle die deutlich hoehere Geschwindigkeiten als 310-320 benoetigen.
Spoiler und Abtrieb Ok, hier wird es 'seltsam'. Eigentlich machen Spoiler grob folgendes: sie erzeugen mehr Kraft nach 'unten' (Downforce bzw Abtrieb genannt) um das Auto noch staerker auf den Boden zu pressen (mehr Reibung, mehr Grip). Im Normalfall erhoeht sich damit auch gleichzeitig der Luftwiderstand und das Auto wird dadurch langsamer. Allerdings scheint das bei EA anders zu sein Auch hier erhoeht eine hohe Spoilereinstellung den Anpressdruck, allerdings konnte ich keine Beeintraechtigung der Geschwindigkeit feststellen. Im Infotext heisst es dazu, dass als negativer Effekt, das Auto bei Bodenwellen und Randsteinen instabiler wird... hat mich nie wirklich gestoert, bzw bemerkbar gemacht:
Empfehlung beide Spoiler auf 10, und erstmal abwarten ob doch noch jemand einen spielerischen negativen Effekt erkennt.
Aufhaengung Ok, das vielleicht 'interessanteste' Thema bei NFSU2. Bislang waren alle Empfehlungen recht eindeutig, bei der Aufhaengung kommt quasi der Feinschliff.
Fange ich gaaanz unten an: bei der Lenkuebersetzung. Laesst sich einfach umreissen mit: hohen Lenkuebersetzung -> schnelle heftige Lenkbewegungen, die dazu fuehren koennen das man zwar schneller einlenken kann (praeziser fahren) gleichzeitig das Auto unruhig machen. Langsamere Lenkuebersetzung fuehren zu weicheren Lenkbewegungen, sind aber auch indirekter. Empfehlung Lenkuebersetzung : ich bevorzuge eher sehr direkte Lenkungen bzw sehr schnell, ist aber Geschmackssache
Dann der Reihe nach:
- Hoehe der Federwege: hier gilt prinzipiell: je tiefer ein Auto liegt, desto tiefer liegt auch sein Schwerpunkt und desto besser ist das Kurvenverhalten. Nachteil (sollte) der eingeschraenkte Federweg sein, und die Anfaelligkeit gegen Bodenwellen, Bordsteinkanten etc... sollte sein. NFSU2 kuemmert das scheinbar alles nicht, imho gehoeren beide Einstellungen auf Minimum.
- Federn, weich/hart: was eine Feder tut, sollte klar sein, Bodenunebenheiten ausgleichen. Vom Fahrgefuehl her geben sehr harte Federn einen sehr direkten Kontakt zur Strasse, haben aber den Nachteil des bei sehr unebenen Bodenbelage, die Reifen nicht immer dem Boden folgen koennen, und somit weniger Grip haben. Weiche Federn fuehren wiederum zu indirekterem Ansprechen des Fahrwerks, halten die Reifen aber besser am Boden und geben damit mehr Haftung
- Daempfer, weich/hart: arbeiten mit den Federn zusammen und absorbieren die Stoesse auf den Federn. D.h. sehr harte Daempfer versuchen den Stoss auf eine Feder moeglichst schnell zu absorbieren und schraenken somit die Moeglichkeiten der Feder sehr stark ein. Weiche Daempfer absorbieren dagegen weniger und koennen zu sehr unruhigem Fahrwerk fuehren.
- AntiRollbars, sollen verhindern das ein Auto ueber eine Achse 'rollt', d.h sich seitlich zu stark zur Seite neigt bei einer Kurve. Jeder kennt den Effekt, das in einer Kurve das komplette auto zur Seite geneigt wird, genau das sollen die Antirollbars verringern. Wirken als prinzipiell auch gegen die Federn und versuchen die Kruvenaeusseren Federn 'haerter' zu machen, weiche antirollbars wirken dementsprechend weniger stark gegen die Seitenneigung.
-> alles zusammen: - ein insgesamt sehr hartes Fahrwerk (also Federn, Daempfer, Antirolls) geben ein gokart aehnliches Fahrgefuehl. Also das Auto liegt sehr hart, reagiert sehr schnell auf Lenkbewegungen und laesst sich dahingehend auch gut steuern. Nachteil bei harten Fahrwerken: die Kurvengeschwindigkeit bei unebenem Boden könnte hoeher sein, einfach die die Reifen nicht immer optimalen Strassen kontak haben.
- ein sehr weiches Fahrwerk hat zwar gute Kurvengeschwindigkeiten, schaukelt sich aber eventuell schnell auf und hat ein sehr indirektes Lenkverhalten, einfach weil ja beim Einlenken erstmal das Fahrwerk gestaucht wird, bis sich das Auto dann sofa-aehnlich um die Ecke bewegt.
- hier macht es die richtige Mischung. Allgemein finde ich die Standareinstellungen von NFSU2 zu hart, klingt komisch, ist es auch, man stellt gleichzeitig das Auto tiefer und macht die Federn/Daempfer/Antirollbars weicher. Funktioniert komischerweise recht gut
Das alles ist natuerlich Theorie gewesen, niemals vergessen das auch in der Praxis auszuprobieren
Also auf die Teststrecke und Fahrverhalten studieren. Da gibt es prinzipiell 2 Moeglichkeiten: Ueber- und Untersteuern. Uebersteuern nennt man das Ausbrechen des Hecks, Untersteuern das Schieben ueber die Vorderraeder. Beides kann sehr nervig sein, wobei Untersteuern noch 'einfacher' zu fahren ist. Jetzt muss man sich an den Feinschliff machen und versuchen moeglich 'neutrales' Handling hinzubekommen.
Gegen Uebersteuern hilft effektiv: - 'weicheres' fahrwerk hinten und/oder vorne haerter
gegen untersteuern: - haerter hinten, oder weicher vorne.
(natuerlich kann man auch den Grip der Reifen verstellen, oder den Abtrieb der Spoiler, halte ich beides bei NFSU nicht fuer sinnvoll, ueber die Fahrwerkseinstellungen bin ich schnell und mit mehr Zeitgewinn zu neutralem Handling gekommen).
Was gibts noch einzustellen? Nicht mehr viel, die Brakebalance (also wo wird die Bremskraft hinverteilt) ist wieder geschmackssache: bricht beim anbremsen das Heck zu schnell aus, muss die Balance weiter nach vorne, schiebt das Auto zu sehr ueber die Front so muss die Balance nach hinten. Nos Einstellungen sind Geschmackssache, lieber kurz viel extra schub, oder laengere Zeit weniger extra Leistung.
Zusammenfassung Furchtbar viel Gelaber, noch keine Bilder (mal sehn, vllt mach ich noch welche). Ein echter Techniker wird sicher beide Haende ueber dem Kopf zusammenschlagen, aber das macht er bei der Fahrphysik von NFSU2 auch
nochmal das wichtigste in paar Worten: - Ecu und Turbo auf hohe Drehzahlen optimieren, unteren Drehzahlen komplett ignorieren - Getriebe so einstellen das die maximale Geschwindigkeit auf der Strasse auch gerade mit vollem 6ten Gang erreich wird, dann ersten Gang so einstellen, das man aus der minimalen Geschwindigkeit dort noch gut rausbeschleunigen kann und restliche Gaenge sinnvoll abgestuft zwischendrin - Spoiler/Abtrieb beides auf max - Fahrwerk eher weicher als Standardeinstellung, gegen indirekteres Fahrverhalten hilft hoehere Lenkuebersetzung, dann Ueber/Untersteuern so ausbalancieren das man gut damit klar kommt
-> fertig
Nein, fertig ist man nie. Sondern immer schoen auf der Teststrecke probieren, hier und da drehen und dann auf die Zeiten und auf das Gefuehl schauen. _Nicht_ den Pruefstand beachten. (die werte sind ziemlicher Kaese, was zaehlt ist die Fahrbarkeit auf der Strasse).
Noch ein paar Wort zum Drag: - hier muss man wohl speziell beim Getriebe eher etwas laengere 6ten Gang uebersetzungen nehmen, damit man Motorplatzer vermeidet.
zum Drift: - hier halte ich die Standard sachen fuer nicht schlecht, bzw insgesamt sehr harte Fahrwerke mit hoher Lenkuebersetzung fuer sehr direkte Lenkungen. Interessant ist es hier auch, den Grip der hinteren Reifen niedriger zu machen, fuer bessere Rutschigkeit.
so, das ganze soll nur als Grundlage dienen, erhebt keinen Anspruch auf Richtigkeit oder letzte Weisheit. Selber tuefteln macht auch viel mehr Spass. Aber vielleicht hilft es hier und da jemandem, ein paar Ideen davon zu kriegen, was man machen kann. Viel Spass beim herumprobieren Cov. |
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cya
Und nützlich ist es auch nicht... also das was hier oben steht!