Bigger, Better and more Bad-Ass

Das waren die Versprechungen. Was  man dazu sagen kann: Erfüllt, erfüllt und erfüllt! Gears of War 2 überzeugt auf ganzer Linie und kann seinem Vorgänger in jeder Hinsicht das Wasser reichen, ja sogar viel mehr. Gears 2, beginnt sechs Monate, nach dem ersten Teil. Die Leichtmassenbombe wurde erfolgreich gezündet, die Locust zurückgeschlagen. Ihre Invasion wurde vorerst abgewendet. Doch dies ist noch lange nicht das Ende des Konfliktes.

Jacinto, die letze sichere Stadt der Menschheit. Direkt im Meer, kann diese nicht von den Locust untergraben und in die Tiefe gesenkt werden. Darum ziehen sie nun an Lande in die Schlacht gegen die Menschen. Zurückgetrieben von der überwältigenden Schlagkraft der mysteriösen Wesen aus den tiefsten Tiefen des Planeten, gibt es für Sie nur noch einen einzigen Ausweg. Dieser heisst Angriff. Ihr schlüpft auch hier wieder in die Haut von Marcus Fenix, einem COG Soldaten, der erfolgreich den Locust General Raam beseitigt und die Leichtmassenbombe gezündet hat. Zusammen mit seinem Team: Dom, Baird und Cole, begebt ihr euch ins Innere eures Planeten um das Übel an der Wurzel anzupacken.

Mit Gears of War 2 kommt nun ein Spiel heraus, welches auf einem überarbeiteten Vorgänger basiert, der ohne hin schon zu einem der besten XBox Spiele zählt. Gears 2 hat nun noch grössere Levels, die Spieldauer wurde gesteigert und mehr Inhalt wurde hinzugefügt. Dies macht es zu einem der besten Spiele dieses Jahres und für jeden XBox Besitzer zu einem Pflichtkauf. Lest und überzeugt euch nun selbst, um was für ein bombastisches Game es sich handelt.

 
Gameplay

Gears ist durch und durch ein klassischer Third-Person Shooter. Mittels Schulterkamera steuert Ihr euren Helden durch die tiefsten Untiefen des Locust Nestes.

Doch was Gears von allen anderen Shootern abheben lässt, ist der Nahkampf. Wer kennt sie nicht, die Lancer. Ein Sturmgewehr mit eingebauter Motorsäge, welche sowohl in der Kampagne, als auch im Multiplayer massgeblich zu eurem Sieg beiträgt. Doch die Lancer ist nicht die einzige Kreation die sich von normalen Waffen differenziert.

Hier wäre noch der Arkon-Bogen, mit dem ihr explosive Pfeile schiessen könnt, der Hammer of Dawn, der wenn er mit einem Satelliten Verbunden ist, einen alles zerstörenden Strahl auf die Erde schickt etc.

Das Arsenal ist so überwältigend aussergewöhnlich. Eine andere Spezialität von Gears sind die Execution-Moves. Nicht wie in anderen Shootern, sterbt ihr sofort, sonder hier ihr geht oft einfach nur zu Boden, lebt jedoch weiter und hofft, dass euch euer Freund wieder aufhilft und somit die Schlacht weiter gehen kann. Nicht nur ihr als Spieler könnt so in die Knie gehen, sondern auch eure Gegner. Hier kommen die Execution-Moves ins Spiel. Liegt ein Gegner vor euch auf den Knien, so könnt ihr in umgehend ins Jenseits befördern, in dem ihr mit eurer Waffe einen solchen Move ausführt, oder aber ihr könnt ihn aufnehmen und als menschliches Schild im Kampf gegen eure Feinde verwenden.

Nebst den neuen Moves, welche von Waffe zu Waffe unterschiedlich sind, hat es euch neue Zweihand-Kaliber in eurem Arsenal, und natürlich auch neue Fahrzeuge, welche nur darauf warten von euch gefahren zu werden. Nicht nur am Inhalt wurde viel Programmiert, sonder auch an der Mechanik. So wurde das Deckungssystem, mit welchem ihr hinter jedem Objekt in Deckung gehen könnt, einer Generalüberholung unterzogen. Nun könnt ihr getrost sprinten und müsst nicht mehr Angst haben, am nächsten Objekt dem ihr Begegnet anzudocken und somit ein leichtes Ziel für eure Gegner zu werden.


Grafik

Das original Gears war immer Die Grafikreferenz für XBox Spiele. Das einzige Spiel die diese nun deutlich überschreitet ist der Nachfolger. Die Unreal 3 Engine wurde nochmals gepuscht, es wurden Wassereffekte, zerstörbare Gegenstände etc. hinzugefügt.

Und natürlich wurden die Protagonisten mit noch mehr Texturen und Polygonen ausgestattet, als sie ohnehin schon hatten. Etwas von dem man dachte, dass es nicht mehr besser geht, wurde so gut überarbeitet dass es nun eine wahre Augenweide ist.

Doch auch die Spielwelt hat sich merklich gesteigert. Spieltet ihr im ersten Teil noch in kleinen Räumlichkeiten und Umgebungen, so haben die Entwickler eine 180 Grad Drehung gemacht. Wie schon gesagt: Einfach nur Bigger. Sanken im ersten Teil noch einzelne Gebäude, so sind dies nun ganze Städte, standet ihr kleineren Locust gegenüber, so sind dies nun überdimensionale Kreaturen aus dem tiefsten Erdinnern. Alles natürlich in der grösst möglichen optischen Qualität.

Viel Arbeit wurde auch in neue Effekte investiert. Grosse Panoramen sind jetzt nun möglich und epische Szenarien werden so geschaffen. Rauch, Gas und Partikel Effekte wurden nochmals angeschaut und neu Umgesetzt. Die grösste Überarbeitung wurde jedoch an den Lichteffekten gemacht. Das ganze Spiel ist nun nicht mehr so düster, sonder etwas heller und die Charaktere erstrahlen somit in einem neuen Licht. Zudem wurde der Code so umgeschrieben, dass er nun nicht mehr so viele Ressourcen benötigt, und man somit mehr als fünf Locust, also anders als im ersten Teil, gleichzeitig darstellen. Nun stehen euch geradezu ganze Armeen gegenüber.


Sound

Für ein solches Szenario musst erst der passende Sound gefunden werden. Gefunden wurde er und er passt unglaublich gut.

Nebst Liedern aus den Trailern, von denen man es nie für möglich hielt, dass die zur Untermalung eines solchen Spieles passen würden, wartet Gears natürlich auch mit eigenen Kreationen auf den Spielern.

Die Lieder sind jedoch nur ein Teil, der zum Soundkulisse beiträgt. Untermalen die musikalischen Stücke vor allem die vorherrschende Atmosphäre, so sind vor allem die Sounds der Waffen und die unglaublich gute Synchronisation, das, was Gears zu Gears macht.

Angefangen bei den Geräuschen der Waffen. Von den rostigen Klängen des Lancers, über die Tickgeräusche des Hammer of Dawn kurz vor der Detonation bis hin zu den Stationären Geschützen. Jede Waffe hat ihr einzigartiges Geräusch. Doch vor allem die Synchronisation wurde schlicht genial gemacht. Von der richtig harten Sprache von Marcus, dem aufspielerischen Gerede von Cole bis hin zu den unverständlichen Laute der Locust, einfach umwerfend.


Multiplayer

Ohne Ihn wäre Gears nur die Hälfte von dem, was  es ausmacht, der Multiplayer.

Natürlich ist es auch im zweiten Teil wieder mit von der Partie. Doch er ist nicht etwa vom ersten Teil übernommen worden, sondern es wurde Massiv überarbeitet. Nun müsst Ihr nicht mehr wie im ersten Teil, euch darum bemühen ein Team zum Spielen zusammensuchen.

Dies übernimmt nun das automatische Match- making System. Gesucht werden die Spieler mit Hilfe der Skill Einstufung. Abhängig davon, wie oft und gegen wen ihr gewinnt, steigt euer True-Skill und findet somit die geeigneten Spieler, welche auf dem gleich Niveau sind wie ihr und somit eine Balance zwischen den beiden Teams schafft.

Doch nicht nur in der Technik hat sich einiges geändert, sondern auch wie und was Ihr spielt. Die Modi die euch zur Auswahl stehen, sind sowohl die alten Bekannten und natürlich auch neue Varianten. Nebst Annex und King of the Hill, in denen ihr einen gewissen Punkt auf der Map einnehmen müsst, Execution, die Gears Variante von Deathmatch in der jeder nur ein Leben hat, gibt es nun ein Capture the Flag à la Gears. Diese nennt sich Meatflag, die durch eine neutrale vom Computer gesteuerten Charakter dargestellt wird. Zwingt diesen zunächst in die Knie und kehrt anschliessend mit Ihm zu eurem gekennzeichneten Punkt auf der Map.

Doch als ob ein solch wahnsinnig guter Multiplayer alleine nicht schon genug wäre, spenden die Entwickler noch einen weiteren Modus.

In Horde, geht es darum, dass ihr in einem bis zu fünf Mann starken Team, den angreifenden Locust die Stirne bietet. Wählt eine Map aus und ladet eure freunde ein.

Schon kann es losgehen. Angefangen mit der ersten Welle von Gegnern, welche noch recht einfach zu bewältige ist, geht es hin bis zur Welle Nummer 50, in der dem Spieler schon einiges abverlangt wird um erfolgreich aus der Schlacht hervor zu gehen. Epic Games hat es wieder ein Mal geschafft, uns mit einem überwältigenden Multiplayer zu beschenken, der sowohl für Gelegenheits- und auch Hardcoregamer für stundenlang Unterhaltung sorgt, bei der auch nie die geringste Langeweile aufkommt.