Gestern durch die Nacht fand wohl das stärkste Gewitter statt, dass ich jemals erlebt habe. Nebst der Tatsache, dass es unaufhörlich an unsere Scheibe regnete. Schlugen im Minutentakt Blitze in die Nachbarschaft ein und es donnerte unheimlich.
Wahrlich keine gute Voraussetzung um einen guten Schlaf zu kriegen. Tatsächlich bin ich immer wegen einem Donnerschlag wieder aufgewacht. Morgens klingelte das Telefon, K3!d und ich lagen beide noch im Bett und hatten in unserem verschlafenen Zustand keine Ahnung, dass es das Telefon war.
K3!d, in der Annahme das ich ein Wecker war, versuchte mich abzustellen, indem er in meine Haare griff.
Es war Dave am Telefon; Zeit zum Z�mörgele. Den Spielern der WCG wurden mässig gewürzte Rauchnudeln, rohes Toastbrot mit gesalzener Butter und Konfitüre, Potato Wedges mit ketchupähnlicher Sauce, übersüsster Sirup und Früchte wie Papaya und Melonen aufgestischt. Schon fast aus meinem Gedächnis verdrängt habe ich den absolut hässlichsten Kaffee meines Lebens. Sogar nach drei Zuckerpäcklis und einem Nestlé Kaffezusatz war er ungeniessbar. Gemäss Aussagen anderer Leute sei es heute schon besser als gestern, aber dennoch nicht sehr zufriedenstellen. Essbar war es allemal und einem geschenkten Gaul schaut man ja bekanntlich nicht ins Maul (und geht dann lieber vis-à-vis in eine Fastfoodfiliale).
Später, beim Suntec Convention Center, in der DoAU Player�s Area begann die Trainingssession um 11:00. Ich hatte dort erstmals die Gelegenheit, mich mit anderen internationalen Spielern zu trainieren. Es erschienen aber gar nicht so viele zum Einspielen. tugapow3r (Portugal), sowie BGxDimnik (Bulgarien) waren dabei. Das Einspielen tat mir gut, dem Portugiesen offenbar nicht so, er warf sein Pad sogar einmal auf den Boden.
EmmsiOne, der Deutsche, hat mir später auch noch vorgeweint, dass er eigentlich Pech hatte bei der Gruppenziehung.
Die DoAU Referees waren meiner Ansicht nach nicht so orientiert; ich war schon eine Stunde vor Matchbeginn dort, doch sie sagten immer wieder, dass ich später kommen sollte.
Erst eine Viertelstunde nach dem eigentlichen Matchbeginn wurden mir die Turnierregeln erklärt: Die Vorausscheidungen gehen alle auf einen Matchpoint � best of five. D.h., 3 Runden à max. 60 Sekunden gewinnen, und schon hat sich�s entschieden, ob man gewonnen hat oder nicht. Das kollaboriert eigentlich nicht so mit meiner Spielweise, ich brauche meistens ein bisschen Zeit mich an den Gegner zu gewöhnen und an seine Taktik und bin selbst nicht so gut wenn�s gleich um die Wurst geht. Tja und so war�s dann auch bei den Matches. Drei Runden alleine liessen mich nicht genug schnell an den Gegner ranzukommen. Zwar war es z.T. relativ knapp, aber es reichte halt eben nicht (ausser halt gegen den Bulgarier, wo ich schon vorher trainieren konnte).
Tja, vielleicht muss ich etwas ganz Grundlegendes an der Spielweise verändern um bestehen zu können. Hart trainiert haben wir alle. Schämen müssen wir uns sicherlich nicht. | |